Arzt und Facharzt für Radiologie, Diagnostischer und Interventioneller Radiologe
Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Frankfurt
Schwerpunkte: Diagnostische Radiologie, Krebsdiagnostik, Interventionelle Therapien
Lebenslauf auf der Homepage des Radiologischen Instituts
Artikel zu Prof. Thomas Vogl auf Wikipedia
Arzt und Facharzt für Radiologie, Diagnostischer und Interventioneller Radiologe
Master of Health Business Administration
Leitender Oberarzt für die Magnetresonanztomographie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Goethe Universität
Schwerpunkte: Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Krebsdiagnostik, Prostatadiagnostik, Kardiodiagnostik
Bei unklarer PSA-Wert-Erhöhung (PSA > 4 ng/ml) oder ansteigendem PSA-Wert sowie bei einer auffälligen Tastuntersuchung wird Ihnen Ihr Urologe ein weitere Abklärung der Prostata empfehlen. Dies entspricht als sinnvolle Maßnahme den aktuellen Leitlinien (S3 Leitlinie zum Prostatakarzinom 2011).
In enger Zusammenarbeit mit Ihrem Urologen können wir eine multiparametrische MRT der Prostata durchführen. Diese Untersuchung findet ergänzend zu den Untersuchungen Ihres Urologen statt und hilft beim Tumorausschluss bzw. bei der Lokalisation eines suspekten Areals in der Prostata.
Unsere Untersuchungsergebnisse übermitteln wir auch an Ihren Urologen. Mit dem Goldstandard, der transrektalen Stanzbiopsie, kann Ihr Urologe Tumore der Prostata systematisch erfassen oder ausschließen. Mit den aus der MRT gewonnen Zusatzinformationen kann Ihr Urologe zusätzlich eine gezielte Stanzbiopsie in der von uns beschriebenen Lokalisation durchführen. Eine detaillierte Beschreibung mit Lageskizze und eine persönliche Befundübermittlung an Ihren Urologen sind unser Beitrag zu einem qualitativ hochwertigen Diagnoseverlauf.
Die MRT gesteuerte Biopsie ist eine ergänzende Untersuchung bei weiterhin bestehendem aber nicht bestätigtem Tumorverdacht. Da es sich um eine aufwendige Untersuchung handelt, wird diese dann eingesetzt, wenn Ihr Urologe weiterhin den Verdacht auf einen Tumor hat, dieser im bisherigen Verlauf aber nicht bestätigt werden konnte.
Indikationen für die Durchführung einer MRT geführten Biopsie:
- Negative Stanzbiopsien
- Kleine, nur in der MRT und der MRS visualisierbare tumorverdächtige Läsionen
Vorteile der Prostata-MRT und der zielgenauen Biopsie unter MRT Kontrolle:
- Detektion auch kleiner suspekter Läsionen in der Prostata
- Gewebeanalyse von krankem und gesundem Gewebe
- Ersparen weiterer Biopsien bei negativer MRT
- Zielgenaue Probengewinnung aus den Läsionen
- Das gesunde Gewebe kann im Vergleich gezielter vor einer Schädigung bewahrt werden.
- Durchführung als ambulante Behandlung
Was muss ich mitbringen?
Die Befunde von Voruntersuchungen (z.B. Ultraschall- ,Blindbiopsie-, Arztberichte) sind bei der Auswertung und Beurteilung einer MRT-Untersuchung sehr hilfreich. Wir möchten Sie daher bitten, uns diese Befunde in Kopie mitzubringen.
Ablauf der Untersuchung: Muss ich mich auf die Untersuchung vorbereiten?
Für die Untersuchung sollen Sie 60 Minuten Untersuchungszeit einplanen. Bitte seien Sie vor der Punktion nüchtern. Generell können MR-Untersuchungen bei Patienten mit Herzschrittmacher nicht durchgeführt werden. Sind bei Ihnen künstliche Herzklappen oder Innenohrprothesen implantiert worden, muss vor der Untersuchung geklärt werden, ob diese kernspintauglich sind. Dazu benötigen wir Ihren Implantatausweis.
Ablauf der MRT geführten Biopsie
Die Biopsie der Prostata unter MRT-Kontrolle wird typischerweise nach der hochauflösenden MRT-Untersuchung durchgeführt. Dazu werden in örtlicher Betäubung zwei Punktionsnadeln transgluteal (von hinten durch die Gesäßmuskulatur) in die Randzonen der Prostata unter MRT Kontrolle eingebracht. Durch diesen Zugang kann die Prostatapunktion ohne Verletzung des Darmes oder der Blase erfolgen. Nach abschließender Lagekontrolle der Kanülen vor den tumorsuspekten Arealen erfolgt dann die mehrfache Biopsie mittels einer Biopsiestanze. Die maximale Dauer der Behandlung beträgt ca. 30-45 Minuten. Um das Auftreten von Schmerzen während der Behandlung zu vermeiden, erfolgt eine oberflächliche und eine tiefe örtliche Betäubung. Nach einer zweistündigen Liegezeit und Überwachung ist die ambulante Behandlung abgeschlossen.
Erkrankungen der Prostata betreffen einen Großteil der männlichen Bevölkerung.
Umso wichtiger ist die Unterscheidung einer gutartigen Erkrankung wie der Prostatavergrößerung oder Entzündung vom Prostatakarzinom. Die Bestimmung des PSA-Wertes und die rektale Tastuntersuchung sind sinnvolle Untersuchungen, der Ausschluss eines Prostatakarzinoms ist dadurch alleine allerdings nicht möglich.
Zur weiteren Abklärung stehen Ihrem Urologen die Ultraschalluntersuchung und die Stanzbiopsie der Prostata zur Verfügung. In der Mehrzahl der Fälle wird mit einer Biopsie aber kein Tumor nachgewiesen (negative Biopsie). Wenn man Krebs weiter ausschließen will, dann kann nach einer solchen negativen Biopsie eine Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie genannt) durchgeführt werden. Die Prostata-MRT ist das beste bildgebende Verfahren zum Tumornachweis.(S3-Leitlinie von 2011 zum Prostatakarzinom) und dem Ultraschall deutlich überlegen.
Ein sinnvoller Einsatz der Prostata-MRT zur Früherkennung erfolgt bei
- erhöhtem PSA-Wert
- suspekter rektaler Tastuntersuchung
- negativer Stanzbiopsie
Multiparametrische Prostata-MRT an unserem 3 Tesla Tomographen Siemens Prisma mit Zusatzuntersuchungen
- hochaufgelöste 3 Tesla Bildgebung der Prostata
- Diffusionsuntersuchung zur Zelldichtedifferenzierung
- Kontrastmitteldynamik zur Durchblutungsbeurteilung
- Spektroskopie zur genauen Gewebedifferenzierun
Unser Zentrum gehört dabei zu den wenigen Instituten, die auch die Prostata-Spektroskopie zur genauen Gewebecharakterisierung durchführen.
Die Prostata-MRT ermöglicht
- eine genauere Tumorlokalisation
- Planung einer gezielten Stanzbiopsie durch Ihren Urologen anstatt blinde Biopsie nach Schema.
- Überwachung eines bekannten Prostatakarzinoms anstatt einer Operation oder einer Strahlentherapie
- keine Strahlenbelastung
Für welche Patienten ist die Prostata-MRT mit Spektroskopie sinnvoll?
- Sie wird angewendet bei Patienten mit einer PSA-Erhöhung
- Kein Tumornachweis in anderen Untersuchungsverfahren
- Erhöhter PSA-Wert / erniedrigter PSA-Quotient, oder stetige Erhöhung
- Ergebnislose Blindbiopsie (Probenentnahme) aus der Prostata
Die Untersuchung:
3 Tesla MRT Tomograph Siemens Prisma
Untersuchungsdauer: ca. 30 Minuten
Vorbereitung durch Sie: keine
Rektale Spule: eine rektale Spule ist bei einer Vielzahl der Untersuchungen nicht notwendig. Aufgrund unseres Hochleistungs-MRTs ist eine endorektale Spule nicht mehr standardmäßig notwendig.
Medikamente: Sie erhalten von uns während der Untersuchung ein Kontrastmittel über die Vene.
Abschluss der Untersuchung:
Prof. Vogl oder Prof. Bodelle besprechen nach der Untersuchung die Aufnahmen persönlich mit Ihnen. Da Sie bei Ihrem Urologen bestens aufgehoben sind, besprechen wir die Untersuchung auf Wunsch auch mit Ihrem Urologen bzw. senden Ihnen und ihm einen detaillierten Bericht zu.