Prof. Dr. Dr. med. Thomas J. Vogl

Arzt und Facharzt für Radiologie, Diagnostischer und Interventioneller Radiologe

Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Frankfurt

Schwerpunkte: Diagnostische Radiologie, Krebsdiagnostik, Interventionelle Therapien

Lebenslauf auf der Homepage des Radiologischen Instituts

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Prof. Dr. Dr. med. Boris Bodelle, MHBA

Arzt und Facharzt für Radiologie, Diagnostischer und Interventioneller Radiologe
Master of Health Business Administration

Leitender Oberarzt für die Magnetresonanztomographie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Goethe Universität

Schwerpunkte: Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Krebsdiagnostik, Prostatadiagnostik, Kardiodiagnostik

 

Biopsie durch den Urologen

Bei unklarer PSA-Wert-Erhöhung (PSA > 4 ng/ml) oder ansteigendem PSA-Wert sowie bei einer auffälligen Tastuntersuchung wird Ihnen Ihr Urologe ein weitere Abklärung der Prostata empfehlen. Dies entspricht als sinnvolle Maßnahme den aktuellen Leitlinien (S3 Leitlinie zum Prostatakarzinom 2011).

In enger Zusammenarbeit mit Ihrem Urologen können wir eine multiparametrische MRT der Prostata durchführen. Diese Untersuchung findet ergänzend zu den Untersuchungen Ihres Urologen statt und hilft beim Tumorausschluss bzw. bei der Lokalisation eines suspekten Areals in der Prostata. 

Unsere Untersuchungsergebnisse übermitteln wir auch an Ihren Urologen. Mit dem Gold­stan­dard, der trans­rek­ta­len Stanz­biop­sie, kann Ihr Urologe Tu­mo­re der Pro­sta­ta sys­te­ma­ti­sch erfassen oder ausschließen. Mit den aus der MRT gewonnen Zusatzinformationen kann Ihr Urologe zusätzlich eine gezielte Stanzbiopsie in der von uns beschriebenen Lokalisation durchführen. Eine detaillierte Beschreibung mit Lageskizze und eine persönliche Befundübermittlung an Ihren Urologen sind unser Beitrag zu einem qualitativ hochwertigen Diagnoseverlauf.

  

     

MRT gesteuerte Biop­sie der Pro­sta­ta

Die MRT gesteuerte Biopsie ist eine ergänzende Untersuchung bei weiterhin bestehendem aber nicht bestätigtem Tumorverdacht. Da es sich um eine aufwendige Untersuchung handelt, wird diese dann eingesetzt, wenn Ihr Urologe weiterhin den Verdacht auf einen Tumor hat, dieser im bisherigen Verlauf aber nicht bestätigt werden konnte.

In­di­ka­tio­nen für die Durch­füh­rung ei­ner MRT ge­führ­ten Biop­sie:
Ne­ga­ti­ve Stanz­biop­si­en
Klei­ne, nur in der MRT und der MRS vi­sua­li­sier­ba­re tu­mor­ver­däch­ti­ge Lä­sio­nen

Vor­tei­le der Pro­sta­ta-MRT und der ziel­ge­nau­en Biop­sie un­ter MRT Kon­trol­le:
De­tek­ti­on auch klei­ner su­spek­ter Lä­sio­nen in der Pro­sta­ta
Ge­we­be­ana­ly­se von kran­kem und ge­sun­dem Ge­we­be
Er­spa­ren wei­te­rer Biop­si­en bei ne­ga­ti­ver MRT
Ziel­ge­naue Pro­ben­ge­win­nung aus den Lä­sio­nen
Das ge­sun­de Ge­we­be kann im Ver­gleich ge­ziel­ter vor ei­ner Schä­di­gung be­wahrt wer­den.
Durch­füh­rung als am­bu­lan­te Be­hand­lung

Was muss ich mit­brin­gen?
Die Be­fun­de von Vor­un­ter­su­chun­gen (z.B. Ul­tra­schall- ,Blind­biop­sie-, Arzt­be­rich­te) sind bei der Aus­wer­tung und Be­ur­tei­lung ei­ner MRT-Un­ter­su­chung sehr hilf­reich. Wir möch­ten Sie da­her bit­ten, uns die­se Be­fun­de in Ko­pie mit­zu­brin­gen.

Ab­lauf der Un­ter­su­chung: Muss ich mich auf die Un­ter­su­chung vor­be­rei­ten?
Für die Un­ter­su­chung sol­len Sie 60 Mi­nu­ten Un­ter­su­chungs­zeit ein­pla­nen. Bit­te sei­en Sie vor der Punk­ti­on nüch­tern. Ge­ne­rell kön­nen MR-Un­ter­su­chun­gen bei Pa­ti­en­ten mit Herz­schritt­ma­cher nicht durch­ge­führt wer­den. Sind bei Ih­nen künst­li­che Herz­klap­pen oder In­nen­ohr­pro­the­sen im­plan­tiert wor­den, muss vor der Un­ter­su­chung ge­klärt wer­den, ob die­se kern­spin­taug­lich sind. Da­zu be­nö­ti­gen wir Ih­ren Im­plan­tat­aus­weis.

Ab­lauf der MRT ge­führ­ten Biop­sie
Die Biop­sie der Pro­sta­ta un­ter MRT-Kon­trol­le wird ty­pi­scher­wei­se nach der hoch­auf­lö­sen­den MRT-Un­ter­su­chung durch­ge­führt. Da­zu wer­den in ört­li­cher Be­täu­bung zwei Punk­ti­ons­na­deln trans­glu­te­al (von hin­ten durch die Ge­säß­mus­ku­la­tur) in die Rand­zo­nen der Pro­sta­ta un­ter MRT Kon­trol­le ­e­in­ge­bracht. Durch die­sen Zu­gang kann die Pro­sta­tapunk­ti­on oh­ne Ver­let­zung des Dar­mes oder der Bla­se er­fol­gen. Nach ab­schlie­ßen­der La­ge­kon­trol­le der Ka­nü­len vor den tu­mor­su­spek­ten Area­len er­folgt dann die mehr­fa­che Biop­sie mit­tels ei­ner Biop­siestan­ze. Die ma­xi­ma­le Dau­er der Be­hand­lung be­trägt ca. 30-45 Mi­nu­ten. Um das Auf­tre­ten von Schmer­zen wäh­rend der Be­hand­lung zu ver­mei­den, er­folgt ei­ne ober­fläch­li­che und ei­ne tie­fe ört­li­che Be­täu­bung. Nach ei­ner zwei­stün­di­gen Lie­ge­zeit und Über­wa­chung ist die am­bu­lan­te Be­hand­lung ab­ge­schlos­sen.

 

Moderne Bild-Diagnostik der Prostata

Erkrankungen der Prostata betreffen einen Großteil der männlichen Bevölkerung.
Umso wichtiger ist die Unterscheidung einer gutartigen Erkrankung wie der Prostatavergrößerung oder Entzündung vom Prostatakarzinom. Die Bestimmung des PSA-Wertes und die rektale Tastuntersuchung sind sinnvolle Untersuchungen, der Ausschluss eines Prostatakarzinoms ist dadurch alleine allerdings nicht möglich.
Zur weiteren Abklärung stehen Ihrem Urologen die Ultraschalluntersuchung und die Stanzbiopsie der Prostata zur Verfügung. In der Mehrzahl der Fälle wird mit einer Biopsie aber kein Tumor nachgewiesen (negative Biopsie). Wenn man Krebs weiter ausschließen will, dann kann nach einer solchen negativen Biopsie eine Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie genannt) durchgeführt werden. Die Prostata-MRT ist das beste bildgebende Verfahren zum Tumornachweis.(S3-Leitlinie von 2011 zum Prostatakarzinom) und dem Ultraschall deutlich überlegen.

Ein sinnvoller Einsatz der Prostata-MRT zur Früherkennung erfolgt bei
-    erhöhtem PSA-Wert
-    suspekter rektaler Tastuntersuchung
-    negativer Stanzbiopsie

Multiparametrische Prostata-MRT an unserem 3 Tesla Tomographen Siemens Prisma mit Zusatzuntersuchungen
-    hochaufgelöste 3 Tesla Bildgebung der Prostata
-    Diffusionsuntersuchung zur Zelldichtedifferenzierung
-    Kontrastmitteldynamik zur Durchblutungsbeurteilung
-    Spektroskopie zur genauen Gewebedifferenzierun

Unser Zentrum gehört dabei zu den wenigen Instituten, die auch die Prostata-Spektroskopie zur genauen Gewebecharakterisierung durchführen.

Die Prostata-MRT ermöglicht
-    eine genauere Tumorlokalisation
-    Planung einer gezielten Stanzbiopsie durch Ihren Urologen anstatt blinde Biopsie nach Schema.
-    Überwachung eines bekannten Prostatakarzinoms anstatt einer Operation oder einer Strahlentherapie
-    keine Strahlenbelastung

Für welche Patienten ist die Prostata-MRT mit Spektroskopie sinnvoll?
-    Sie wird angewendet bei Patienten mit einer PSA-Erhöhung
-    Kein Tumornachweis in anderen Untersuchungsverfahren
-    Erhöhter PSA-Wert / erniedrigter PSA-Quotient, oder stetige Erhöhung
-    Ergebnislose Blindbiopsie (Probenentnahme) aus der Prostata

Die Untersuchung:
3 Tesla MRT Tomograph Siemens Prisma
Untersuchungsdauer: ca. 30 Minuten
Vorbereitung durch Sie: keine
Rektale Spule: eine rektale Spule ist bei einer Vielzahl der Untersuchungen nicht notwendig. Aufgrund unseres Hochleistungs-MRTs ist eine endorektale Spule nicht mehr standardmäßig notwendig.
Medikamente: Sie erhalten von uns während der Untersuchung ein Kontrastmittel über die Vene.

Abschluss der Untersuchung:
Prof. Vogl oder Prof. Bodelle besprechen nach der Untersuchung die Aufnahmen persönlich mit Ihnen. Da Sie bei Ihrem Urologen bestens aufgehoben sind, besprechen wir die Untersuchung auf Wunsch auch mit Ihrem Urologen bzw. senden Ihnen und ihm einen detaillierten Bericht zu.